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Waldbaden

NEUE ENERGIE TANKEN
Waldbaden nennt man das bewusste Erleben des Waldes. Das achtsame Wahrnehmen der Waldatmosphäre ist eine anerkannte Therapieform und ein internationaler Gesundheitstrend. Im Wald – wo es würzig riecht, das Licht zart durch die Äste schimmert, die Luft klar ist und der Boden weich unter den Füßen federt – befindet sich eine besondere Energiequelle, die ganzheitlich wirkt und unsere Gesundheit positiv beeinflusst.

WAS IST WALDBADEN?
In Japan gilt Waldbaden als Medizin für Körper, Geist und Seele und wird als Bestandteil eines gesunden Lebensstils gesehen. „ShinrinYoku“, das Einatmen des Waldes, ist dort längst eine offiziell anerkannte Methode zur Stärkung der Gesundheit. Der Begriff bedeutet mit allen Sinnen in die Stille und Unberührtheit des Waldes einzutauchen. „Ein Waldbad dauert circa zwei bis drei Stunden. Durch verschiedene Techniken und Übungen stellen wir eine Verbindung zur Natur her und bauen dadurch Stress ab“, erzählt Waldbadexpertin Dorothea Nachbaur.

Dabei gehe es, anders als beim Wandern, nicht darum viele Kilo- oder Höhenmeter zu schaffen, sondern langsam und bewusst die Natur wahrzunehmen. Forschungsergebnisse belegen, dass wir bis zu 70 Prozent um uns herum verpassen, weil wir nicht aufmerksam genug sind. Waldbaden helfe durch bewusstes Atmen und Spüren, den Moment wieder zu erleben. „Wir setzen uns zum Beispiel an einen Baum und konzentrieren uns nur auf unsere Atmung und Umgebung. Durch diese Achtsamkeitsübung können wir lernen zu entspannen und im Hier und Jetzt anzukommen“, beschreibt Nachbaur eine der Methoden.

Wer den Wald nämlich bewusst erlebe, könne viel Energie daraus schöpfen. „Anstatt Autos oder Baulärm, lauschen wir dem Vogelgezwitscher und Bachrauschen. Das, was wir im Alltag nicht mehr hören, riechen oder schmecken können wir durch die Langsamkeit und Stille wieder entdecken“, erklärt die Vorarlbergerin. Wichtig sei,
dass man mit allen Sinnen arbeite. Um den Klang der Natur zu hören, die klare Luft zu spüren, den Duft des Waldes zu riechen, die Farben in aller Vielfalt zu sehen und die Kräuter der Natur zu schmecken.

WAS BEWIRKT WALDBADEN?
Der Wald als Meditation, Therapie oder moderne Medizin kann erstaunliche Effekte auf die Gesundheit haben. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Waldbaden vor allem Stress, Blutdruck und Stimmungen beeinflussen kann. Ein Aufenthalt im Wald wirke heilend auf Körper, Geist und Seele. Laut asiatischen Forschern sei der Wald für unser Gehirn ein Beruhigungsmittel, der mitunter antidepressive Effekte haben könne. Das Einatmen der Botenstoffe (Terpene), die die Bäume aussondern, um miteinander zu kommunizieren, wirke sich positiv auf unser Nerven-, Immun- und Hormonsystem aus. Die Stimmung helle sich auf, der Herzschlag verlangsame sich, man schlafe besser und sei allgemein entspannter und konzentrierter. Auch Nachbaur meint, dass wir in der heutigen Welt zunehmend unter Zeitdruck und Stress leiden. Unser Körper und Geist brauche daher mehr Entspannungspausen, um wieder in Balance zu kommen. „Sehr kopflastigen Menschen wird es anfangs etwas schwerer fallen, sich auf das Waldbaden einzulassen. Was für manche etwas skurril klingen mag, wird aber auch bei ihnen positive Veränderungen zeigen“, so die Kursleiterin, die von Juni bis Oktober geführte Waldwanderungen in Damüls anbietet.

WARUM WALDBADEN?
Der Wald als pures Symbol der Natur zieht viele Menschen magisch an. Das Waldbaden findet auch bei uns immer mehr Anhänger*innen. Warum das so ist, hat für Nachbaur mit unserem geschäftigen Lebensstil zu tun. „Über 50 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Städten. Der durchschnittliche Erwachsene in der westlichen Welt verbringt fast 90 Prozent seines Lebens in Räumen und über acht Stunden täglich vor dem Bildschirm. So, wie wir unser Leben heute strukturieren, haben wir kaum noch Interaktionen mit der Natur. Gerade deswegen spüren immer mehr Menschen ein starkes Verlangen, sich wieder mehr mit ihr zu verbinden“, meint die Expertin.

Feste Regeln gebe es beim Waldbaden deshalb nicht. Bewusst kein Ziel, keine Distanz und keine Leistung. Wichtig sei das Innehalten, den Wald und sich selbst zu spüren. „Es braucht auch nicht viel für ein wohltuendes Waldbad – entsprechende Wanderbekleidung, festes Schuhwerk, eine Wasserfalsche und natürlich etwas Zeit“, so die Waldführerin. Jeder könne Waldbaden und die Heilkraft des Waldes in Anspruch nehmen. Nachbaur ist überzeugt: „Schon ein einfacher Waldspaziergang genügt, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Einfach die Augen schließen und mit wachem Geist Kraft tanken. Wer in den Wald geht, spürt es instinktiv: Wald tut einfach gut!“