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KALT ABER MAGISCH, IGLU ABENTEUER IN DAMÜLS

KALT, KLAR UND KOMPLETT UNVERGESSLICH

IGLOABENTEUER MIT CHRISTOPH IN DAMÜLS

Bei Minusgraden in Schnee und Eis schlafen? Das tun doch nur Verrückte! Oder ganz normale Menschen, die ein Abenteuer erleben möchten. In Damüls Faschina kann jede:r eine Nacht im Iglu verbringen.

Christoph ist keiner, der über den Winter klagt. Während andere die Heizung aufdrehen und über gefrorene Autoscheiben schimpfen, sucht er genau das: Stille, Schnee, Kälte, Natur. Und manchmal sogar ein Bett, das aus nichts besteht als einer Schneekuppel, einem Schlafsack und dem Vertrauen, dass der Berg weiß, was er tut.

Seit Jahren begleitet er in Damüls Gruppen, die ein Iglu bauen und darin übernachten wollen. Für viele ist es ein Abenteuer, das man einmal im Leben probiert. Für Christoph ist es etwas Tieferes.

„Ich schlafe seit Jahren draußen“, sagt er und zieht die orange Kapuze zurecht, als würde er sich damit kurz sortieren. „Das macht etwas mit einem. Man wird ruhiger. Ehrlicher. Die Natur wäscht einem die Gedanken frei.“

VON KLEIN AUF DRAUSSEN DAHEIM

Christoph erzählt selten lange Geschichten über sich, aber wenn man nachfragt, wird schnell klar: Seine Wurzeln liegen dort, wo Wind und Wetter Alltag sind. Als Kind war er mehr im Wald als im Wohnzimmer. Sein Vater nahm ihn auf Streifzüge mit, zeigte ihm Wildpfade, Lawinenhänge, Sternbilder.

Während andere Jugendliche in Sportvereinen waren, zog Christoph mit Freunden über Grate, half beim Almauftrieb, arbeitete in Hütten und lernte früh, sich auf sein Gefühl zu verlassen.

„Mein Bruder meinte mal, wir zwei seien draußen groß geworden. Und er hat recht“, sagt Christoph. „Das hört nicht auf, nur weil man erwachsen wird.“

Nach einigen beruflichen Umwegen fand er schließlich zur Outdoorpädagogik. Und dort entdeckte er, was für ihn Sinn ergibt: Menschen zu zeigen, wie gut sich die Natur anfühlt, wenn man ihr vertraut.

DER WEG ZUM IGLOKURS

Heute steht Christoph jeden Winter bei Wind und Schnee mit Gruppen aus München, Zürich, Berlin, Vorarlberg oder Wien im Hang. Manche voller Vorfreude, manche mit Respekt, manche mit kalten Händen und warmen Erwartungen.

„Viele glauben, ein Iglu sei einfach ein Schneehaufen“, sagt er und schneidet mit der Säge einen Block aus festgepresstem Schnee. „Aber Schnee ist Architektur. Und Logik. Und Bauchgefühl.“

Der Bau hat seine Regeln:
• Der Standort entscheidet über Stabilität.
• Die Schneeblöcke müssen den richtigen Ton haben.
• Die Wölbung trägt oder sie bricht.
• Der Eingang muss tiefer liegen, damit die Wärme nicht entweicht.

Christoph erklärt jeden Schritt geduldig. Sein Blick wandert dabei ständig zwischen Gruppe, Himmel und Hang. „Schnee spricht“, sagt er. „Man muss nur zuhören.“

WENN AUS SCHNEE EIN RAUM WIRD

Während zwei Teilnehmerinnen Blöcke schneiden, setzen andere sie spiralförmig nach innen. Es ist eine ruhige, konzentrierte Arbeit. Man hört nur Atemzüge, Scharren, den dumpfen Klang der Säge. Schneestaub tanzt in der Luft, Stirnlampen werfen helle Kegel in die beginnende Dämmerung.

Als der letzte Block sitzt und die Kuppel sich schließt, wechselt die Stimmung. Die Gruppe kriecht durch den Eingang hinein – und drinnen ist es sofort anders: gedämpft, hell, wie ein Raum aus Glas und Stille.

„Das ist der Moment“, sagt Christoph leise. „Wenn die Leute merken, dass Schnee mehr kann als kalt sein.“

DIE NACHT IM IGLO – EIN TEST AN MUT UND VERTRAUEN

Christoph kontrolliert jede Fuge, jede Blockkante, jede Luftöffnung. Sein Blick ist präzise, fast prüfend. Danach bekommen alle ihre dicken Schlafsäcke.
„Kälte ist nichts Gefährliches“, sagt er. „Kälte ist ehrlich.“

Als sich die Gruppe ins Iglu legt, kehrt eine Stille ein, die man in Städten nicht mehr kennt. Kein Motor, kein Licht, kein Geräusch außer Atem. Christoph kennt diesen Moment gut. Er weiß, dass manche jetzt noch zweifeln, ob sie das schaffen. Und er weiß auch, dass sie es am Morgen anders sehen werden.

„Man wächst über sich hinaus“, sagt er. „Nicht, weil es hart ist, sondern weil man sein eigenes Tempo findet.“

DIE NATUR ALS LEHRMEISTERIN

Am Morgen ist die Stimmung eine Mischung aus Stolz, Müdigkeit und Glück. Es hat in der Nacht leicht geschneit. Die Welt draußen wirkt frisch gewaschen. Christoph lächelt und beginnt, das Iglu wieder abzubauen. „Zurückgeben, was man genutzt hat. Das ist auch Teil des Ganzen.“

Sein wichtigster Gedanke begleitet jede Gruppe:
„Die Natur zeigt dir sofort, wo du stehst. Wenn du zu schnell wirst, stoppt sie dich. Wenn du zu laut bist, wird sie leise. Und wenn du ruhig wirst, öffnet sie sich.“

Es sind Worte, die hängen bleiben. Bei manchen länger als der Muskelkater vom Schneeschaufeln.

WARUM CHRISTOPH DEN IGLOBAU LIEBT

Auf die Frage, warum er jedes Jahr aufs Neue mit Gruppen in die winterliche Stille zieht, antwortet Christoph ohne viel Nachdenken:
„Weil die Natur uns erinnert, wer wir sind. Und weil ein Haus aus Schnee manchmal mehr Wärme hat als jedes Zimmer mit Heizkörper.“

Vielleicht ist das der Zauber am Iglu: Es ist flüchtig, kalt, einfach – und trotzdem ein Erlebnis, das tief geht.